IQNA

Südafrikanische Wissenschaftlerin:

Entheiligung des Korans bedauerlicher Akt, der verurteilt werden sollte

1:41 - February 01, 2023
Nachrichten-ID: 3007711
TEHERAN (IQNA) – Eine südafrikanische Wissenschaftlerin hatte die Schändung des Korans als einen bedauerlichen Akt, der verurteilt werden sollte, bezeichnet.

Lerato Mokoena, eine Professorin an der Fakultät für Theologie und Religion an der Universität Pretoria (Südafrika) hatte diese Anmerkung in einem Interview mit IQNA am Rand des islamisch-christlichen interreligiösen Dialogs zwischen dem Iran und Südafrika , der letzte Woche in Teheran stattgefunden hatte, gemacht.

Sie sagte, dass die Wurzel solcher Aktionen wahrscheinlich Hass und Intoleranz sei, und deshalb sollte man zusammenkommen (und versuchen, Verständnis zu verbreiten).

Mokoena fügte hinzu, dass Religion hinsichtlich des sozialen Zusammenhalts viel helfen könne.

Als sie gefragt wurde, ob die antiislamische Bewegung in Europa in Frauenfeindlichkeit verwurzelt sei, sagte sie, dass Frauenfeindlichkeit und Islamfeindlichkeit voneinander verschieden seien, aber an manchen Stellen treffen sie sich. Sie sagte, dass beides bekämpft werden und dass den Gemeinden geholfen werden sollte, Beziehungen und Liebe zueinander zu finden sowie in dem Anderen Gott zu sehen.

Über die religiöse Harmonie in ihrem Land sagte sie: „Wir sind einander gegenüber recht tolerant, weil wir von uns aus eine pluralistische Gesellschaft sind. Daher haben wir in Südafrika nicht wirklich solche Probleme.“

Ein weiterer Wissenschaftler, der den interreligiösen Dialog in Teheran besucht hatte, ist Rantoa Letsosa von der Universität des Freien Staates gewesen. Er sagte, dass es wichtig sei, dass die Leute einander liebten:

„Wir sollten jede Person als einen Mitbruder oder eine Mitschwester ansehen und ein sehr positives Verhältnis zueinander haben.“. Er fügte hinzu, dass jeder negative Punkt einer Person etwas sei, das nicht toleriert werden sollte.

Er betonte, dass Frauenfeindlichkeit und das Behandeln anderer Menschen als Fremde nicht akzeptierbar sei: „In Südafrika gibt es Probleme, die mit Frauenfeindlichkeit in Bezug stehen, aber wir kämpfen dagegen an und wir glauben, dass alle Leute mit Würde und Respekt behandelt werden sollten.“

Hinsichtlich der Vorfälle, bei denen der Koran verbrannt worden war, sagte er, dass Blasphemie und Entheiligung von Heiligtümern anderer Religionen niemals vorkommen sollte. Leute anderer Religionen sollten miteinander reden, um Missverständnisse zu beseitigen. Sein Glaube sei, dass man in Liebe und Respekt leben solle.

Indem er sich auf sein Land bezog sagte er: „Ich würde nicht sagen, dass es in Südafrika in der Religion begründete Probleme gäbe. Wir sind eine pluralistische Gesellschaft, die jede Religion respektiert. Wir haben in Südafrika soweit keine religiösen Auseinandersetzungen erfahren, was recht positiv ist.“

Ein weiterer Wissenschaftler, der mit IQNA gesprochen hatte, ist Maniraj Sukdaven, ein Professor an der Universität Pretoria (Südafrika). Er sagte, dass in einigen Länder Heiligtümer aufgrund von Ausdrucksfreiheit entheiligt werden, aber in anderen Ländern sei es eine Greueltat, religiöse Bücher zu entheiligen, vor allem den Koran:

„Warum soll man, wenn man eine andere Religion respektieren und verstehen will, heilige Bücher verbrennen? In diesem Sinn ist es für jeden falsch, egal welche Art von heiligem Buch zu verbrennen. Es ist falsch.“, betonte er und sagte, dass es die radikalen Elemente in der Gesellschaft seien, die Gewalt provozieren würden.

An einer anderen Stelle sagte Professor Sukdaven, dass es in Südafrika unter allen Religionen ein gutes Verhältnis gäbe:

„Wir hegen (unter den Religionen) ein gutes Verständnis und werben viel für den interreligiösen Dialog. Unsere Fakultät selbst wird ein interreligiöses Forum geben. Als ich an der Universität des Freien Staates war, hatte ich ein Forum zum religiösen Dialog gegründet, dass noch immer besteht. Es kommen zwölf Religionen zusammen und sprechen miteinander, um einander besser zu verstehen, über einander zu lernen und jeden in seinem Glauben zu akzeptieren.“

 

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